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Majete, Malawi

Die Pilotin

Da wir mit unserem Piloten immer wieder beim Nachtessen etwas geplaudert haben, konnten wir in Erfahrung bringen, dass er Fluginstruktor ist. Natürlich haben wir daraufhin auch Nicole’s Begeisterung für das Fliegen immer wieder erwähnt und beiläufig erwähnt, dass sie ja den Weg nach Mfuwe fliegen könne. Eine solche Gelegenheit musste man einfach packen, wenn man schon die Gelegenheit hat, dass ein Ausbildner als Pilot in der Maschine sitzt. Natürlich kümmerte sich Sebastian um den Start der Maschine, aber sobald wir den „Cruise“ erreicht haben, beginnt er Nicole die grundsätzlichen Dinge der Flugzeugsteuerung zu erklären. Nach dieser Einführung darf dann Nicole die Steuerung der Maschine übernehmen und es benötigte zu Beginn ein bisschen Übelkeits-Toleranz des übrigen Passagiers. Es schaut alles so einfach aus, aber das Flugzeug auf Kurs zu halten ist gar keine einfache Sache. Nicole meistert die Sache allerdings sehr gut, nur einmal muss der Instruktor kurz die Höhe korrigieren, da sich die Maschine zwischendurch ausserhalb des bewilligten Flugkorridors befand. Nicole fliegt die Maschine also bis zum bekannten Luangwa-Tal, wo Sebastian dann wieder für die Landung übernimmt.

Transfer nach Malawi

In Mfuwe übernimmt uns dann Jan, ein Südafrikaner, mit einer leicht schnelleren Maschine und wir überliegen das Gebiet, welches wir vor zwei Jahren mit dem Auto gefahren haben. Die damals staubige Strasse ist inzwischen vollständig geteert, d.h. wieder ein Spassfaktor weniger in Afrika! Wir überfliegen Chipata, einen Teil von Mozambique und landen schliesslich in Blantyre. Unserem Piloten ist es zu verdanken, dass wir extrem schnell abgefertigt werden und wir wiegen uns schon in Sicherheit, als wir die Abflugtaxen nicht bezahlen müssen. Im Flugzeug erbittet dann Jan beim Tower die Starterlaubnis, welche uns prompt nicht erteilt wird, da wir die Abflugtaxen nicht bezahlt hätten. Es ist uns wieder ein Rätsel, wie diese Information bis zum Tower gelangt ist. Also machen wir das ganze Prozedere nochmals und gehen zurück zum Flughafengebäude, welches scheinbar seit zwei Jahren im Bau ist und den Schein macht, dass dies auch die nächsten fünf Jahre der Fall sein wird. So richtig gearbeitet wird hier auf alle Fälle nicht. Wir passieren erneut die Sicherheitskontrolle (nicht dass unser Gepäck die ganze Zeit über im Flugzeug war und wir nur mit Handgepäck durch die Kontrolle gingen) und wieder hinten hinaus zum Gebäude. Dann wieder hinein ins obere Stockwerk wo wir auch brav die 2x 7 USD bezahlen. Wieder zurück im Flugzeug wird uns dann die Starterlaubnis gegeben und wir dürfen in Richtung Majete Schutzgebiet starten.

Ankunft in Majete

Auf dem Airstrip werden wir bereits erwartet, alles andere hätte uns schwer erstaunt. Diese Lodge ist von Robin Pope und man merkt gleich zu Beginn, dass hier einfach alles perfektioniert und deshalb auch etwas teurer ist. Wir treffen auf einen Deutschen, der ebenfalls von Blantyre angereist ist, allerdings mit Auto und für diese Strecke etwa zwei Stunden gebraucht hat. Da waren unsere 20 Minuten geradezu ein Rekord. Auf der Fahrt in die Lodge tracken wir einige Tiere, u.a. auch das zweite Mal Elefanten an diesem Tag! Dieser Park scheint regelrecht vollgestopft zu sein mit Tieren. Bevor wir die Lodge erreichen, müssen wir noch eine ziemlich wackelige Hängebrücke überqueren. Der Gang über die Brücke fühlt sich etwa so an, als hätte man bereits 5 Liter Bier getrunken. Wir schaffen aber auch diese Hürde und werden auf der anderen Seite vom Top-motivierten Manager „Heat“ o.ä. empfangen. Wie es sich für Robin Pope gehört, erhalten wir bei der Ankunft bei der Lodge einen Waschlappen, um unser staubiges Gesicht abzuwischen.

Die Luxus-Lodge

In dieser Lodge ist einfach und jedes kleinste Detail durchdacht. Dies beginnt mit der Taschenlampe am Schlüsselanhänger, der Willkommensgruss beim Bett mit einem Elefanten, der aus einem Tuch zusammengefaltet wurde, Minibar, Sitzecke, Bett mit Klima-Anlage (kein Witz!), Outdoor-Dusche, mit Bettflaschen geheizte Sitze im offenen Safari-Fahrzeug und und und…. Es sind einige Chalets belegt, aber es scheint, als ob wir hier die einzigen Gäste sind, welche hier Urlaub machen. Der Deutsche ist für seine Reiseagentur unterwegs, ein britisches Pärchen hat hier auch irgendein Reisebusiness vor Ort, ein weiterer Brite ist für irgendwelche Marketing-Dinge hier unterwegs und eine etwas illustre Kanada-Gruppe mit drei Personen sind auch sozusagen geschäftlich unterwegs. Wir werden hierzu auch noch genaue Informationen erhalten, welche wir weder gefragt, noch interessiert haben. Zur Feier des Tages für die erste erfolgreiche Flugstunde (kein Strömungsabriss und keine Übelkeitsbeschwerden des mitfliegenden Passagiers) trinken wir einen Cabarnet-Sauvignon und leeren auch gleich die ganze Flasche im Laufe des Nachtessens – hier passt es einfach.

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