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Bangweulu – “The Experience”

Die „Experience“

Am nächsten Morgen gibt es keine Expedition, sondern eine „Experience“. Wie schon erwähnt, hier hat alles seinen Namen. Diese Bootsfahrt wird etwas einfacher, da wir in den üblichen etwas tieferen Kanälen unterwegs sind. Vermutlich benötigen unsere beiden Begleiter vom strengen Vortag trotz allem etwas Erholung. Heute ist auch endlich Zeit, dass wir den einen oder anderen Vogel beobachten und von unserem Guide einige Erklärungen dazu erhalten. Es kommen uns immer wieder Mokoros (ausgehölte Baumstämme zu Kanus verarbeitet) entgegen und die Wasserlinie ist jeweils bedrohlich nahe am oberen Rand der selbstgeschnitzten Kanus. Aber irgendwie schaffen es die Einheimischen den überdimensionalen ausgehölten Zahnstocher im Kanal perfekt zu balancieren ohne dass sie kentern. Wir vermuten, dass wir bei einem solchen Versuch kläglich scheitern würden, aber soll einfach nur Übungssache sein.

Der zahme Schuhschnabel

Ziemlich nahe am Flugplatz schauen uns dann plötzlich und unerwartet zwei lustige Augenpaare an, welche oberhalb eines überdimensionalen Schnabels neugierig herumgucken. Ich frage mich, wer in dieser Welt auf die Idee kam, einen ausgestopften Schuhschnabel in die Landschaft zu setzen! Meine Frage wird dann aber jäh beantwortet, indem sich der „ausgestopfte“ Vogel sogar bewegt und langsam über das nasse Gras stakt. Es ist ein lebensechter Schuhschnabel und erst noch zahm. Unser Guide erklärt uns, dass dieser Vogel ursprünglich im Zoo von Lusaka war und dann aber hierher gebracht wurde. Die Leute hätten auch Freude an dem Vogel und schenken ihm zwischendurch auch den einen oder anderen Leckerbissen. Aus dem Boot sieht man sehr schön, wie gross der Vogel eigentlich ist. Er grinst uns freundlich entgegen und scheint sich ans Fotografieren gewöhnt zu haben. Jedenfalls posiert er mit allen möglichen Verrenkungen und wir finden den Schuhschnabel einfach unterhaltsam.

Schliesslich fahren wir mit dem Boot noch einige Meter weiter, bis wir an einer sumpfigen Stelle das Boot festmachen. Nun gilt es die Wanderschuhe gegen Gummi-Stiefel zu tauschen, denn wir werden einige Meter durch die noch feuchte Ebene stapfen. Die schwarzen Letchwes beobachten uns dabei aus der Ferne interessiert, während wir versuchen näherzukommen. Bald ist aber Schluss und die Antilopen stellen immer wieder einen gewissen Sicherheitsabstand ein. Wenigstens habe ich das grosse und schwere Tele nicht vergebens auf den Fussmarsch mitgenommen. Mit den 800mm Brennweite können wir trotz grosser Entfernung einige Aufnahmen von den Letchwes machen.

Irgendwann geht es dann wieder zurück und nach einer kurzen Ruhepause folgt das übliche Prozedere: „Water here, Salad here, Dressing here“. Ich glaube, dieser Kellner kann gar nie unfreundlich sein. Auch dieses Mal nehme ich mich strikte zusammen und warte, bis er seine Laudatio abgeschlossen hat und nehme erst danach irgendwelche Ess-Utensilien in die Hand. Alex der Küchenchef hat natürlich einmal mehr gezaubert. Das Essen ist einfach hervorragend. Wie er auch noch alles frisch zubereitet wird uns vermutlich für immer ein Rätsel bleiben.

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